Wie der Muttertag nach Deutschland kam
Die Entstehung des Muttertages in Deutschland
Nach der Muttertagsentstehung in den USA und den Anfängen der internationalen Verbreitung des Muttertags, dauerte es noch einige Jahren, genauer gesagt bis 1923, bis sich der Muttertag auch in Deutschland etablierte.
In Deutschland angefangen hatte das Ganze mit einer einfachen Plakat-Aktion des Verbandes Deutscher Blumengeschäftsinhaber. Sie stellten Plakate mit der Aufschrift: " Ehret die Mutter" in Ihre Schaufenster und feierten den Muttertag vorerst als Tag der Blumenwünsche. Am 13. Mai 1923 wurde mit weiteren Plakaten in Schaufenstern, diversen Veranstaltungen und Werbekampagnen der Muttertag weiter beworben und bekanntgemacht. Im Jahre 1926 wurde der Antrag an die Arbeitsgemeinschaft für Volksgesundung gestellt, den Muttertag als offiziellen Feiertag festzulegen. Dieser sollte dann stets an jedem zweiten Sonntag im Mai begangen und gefeiert werden.
In der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Muttertag mit der Idee der "germanischen Herrenrasse" verbunden. Gebärfreudige Mütter sorgten für den arischen Nachwuchs und wurden aus diesem Grund als Heldinnen des Volks gefeiert. Erst 1933 wurde der Muttertag ein offizieller Feiertag. Im Laufe der folgenden Jahre nahm der Muttertag in Deutschland folgende Ausmaße an:
- 1934 – mit Einführung des Mütterdienstes wurde der erste "Gedenk- und Ehrentag der deutschen Mütter" am 3. Sonntag im Mai gefeiert
- 1938 – Einführung des "Ehrenkreuz der Deutschen Mütter"
- 1939 – Erstmalige Verleihung des "Ehrenkreuz der Deutschen Mütter" am Muttertag 1939, am 21. Mai
- 1949 – der Muttertag (in der Bundesrepublik Deutschland) wurde am 2. Sonntag im Mai gefeiert, allerdings als nicht-gesetzlicher Feiertag. Mit Blick auf den Blumenverkauf hat der Muttertag eine Sonderstellung. Blumenläden dürfen an diesem besonderen (umsatzstarken) Tag in der Regel geöffnet bleiben. (Gilt jedoch nicht für Baden-Württemberg, wenn der Muttertag an einem gesetzlichen Feiertag stattfindet, wie z. B. auf einen Pfingstsonntag im Jahr 2008.)
Bei uns in Deutschland ist der Muttertag nicht gesetzlich festgelegt. Genauer gesagt basiert das Datum vom Muttertag auf gemeinsamen Übereinkünften von diversen Wirtschaftsverbänden. Den zweiten Sonntag im Mai jeden Jahres als Muttertag zu feiern, wurde von den Floristenverbänden festgelegt.
In der DDR wurde der Muttertag übrigens nicht gefeiert, wurde er doch als westlich-reaktionärer Feiertag abgelehnt. In manchen Haushalten wurde der Muttertag allerdings im privaten Rahmen heimlich gefeiert. Mehr Beachtung in der DDR erhielt der Internationale Frauentag, der statt des Muttertages gefeiert wurde.
Trotz der scharfen Kritik der Muttertagsbegründerin Anna Maria Jarvis, etablierte sich der Muttertag in Deutschland (und auf der ganzen Welt) zu einem sehr beliebten aber vor allem kommerziellen Feiertag in der Gesellschaft. Der Trend am Muttertag geht zu Sachgeschenken, die neben einem großen Strauß Blumen immer mehr Beliebtheit erlangen. Jeder Deutsche gibt laut einer Studie im Schnitt 25 EUR für Muttertagsgeschenke aus. Den größten Umsatz erzielt der Handel aber immer noch mit Blumen, Pflanzen, und vor allem Schnittblumen in Form von großen bunten Muttertags-Blumensträuße. Für den Blumenhandel ist der Muttertag der wichtigste Tag des Jahres, der (noch vor dem Valentinstag) die größten Umsätze im Jahr erzielt.